Zeitkönige - Herausragenden Persönlichkeiten
Garibaldi war einer der populärsten Protagonisten der italienischen Einigungsbewegung: dem sogenannten “Risorgimento”. Im Herzen war er ein italienischer Freiheitskämpfer, dessen oberstes Ziel ein geeintes und unabhängiges Italien war. Denn zu seiner Zeit war Italien keine geeinte Nation. Italien bestand aus mehreren Teilgebieten, die teilweise von Frankreich und Österreich abhängig waren oder von diesen gelenkt wurden. Auch der Kirchenstaat übte seinen eigenen Einfluss aus. Sein Wille, Freiheit und Unabhängigkeit für gespaltene Völker sowie Einigkeit für zerrissene Nationen durchzusetzen, blieb Zeit seines Lebens auch außerhalb Italiens ungebrochen.
Giuseppe Garibaldi wurde 1807 in Nizza geboren. Sein Leben widmete er der Vereinigung und Unabhängigkeit Italiens. Mit seiner Entschlossenheit prägte er nicht nur auf dem europäischen Kontinent die Geschichtsschreibung. Sogar in Südamerika wurde diese außergewöhnliche Persönlichkeit zur Legende. Als charismatische Kämpfernatur und geborener Anführer hat Garibaldi
es immer wieder geschafft, Gefolgsleute für seine Sache und Ideale zu gewinnen. Während seiner Wirkungsgeschichte war Garibaldi keinesfalls verlegen, eigene Entscheidungen zu treffen und im Zweifel selbst Truppen zusammenzustellen und anzuführen.
Garibaldi war einer der populärsten Protagonisten der italienischen Einigungsbewegung: dem sogenannten “Risorgimento”. Im Herzen war er ein italienischer Freiheitskämpfer, dessen oberstes Ziel ein geeintes und unabhängiges Italien war. Denn zu seiner Zeit war Italien keine geeinte Nation. Italien bestand aus mehreren Teilgebieten, die teilweise von Frankreich und Österreich abhängig waren oder von diesen gelenkt wurden. Auch der Kirchenstaat übte seinen eigenen Einfluss aus.
Seine Mitgliedschaft im Geheimbund der “Carbonari” verleiht Garibaldi heute noch etwas
Geheimnisvolles. Die “Carbonari” waren politisch sehr einflussreich und stärkten die Bestrebungen
des “Risorgimento”. Nach einem gescheiterten Aufstand im Jahr 1834 wurde Garibaldi allerdings aus
Italien vertrieben und musste nach Südamerika ins Exil fliehen.
Sein Wille, Freiheit und Unabhängigkeit für gespaltene Völker sowie Einigkeit für zerrissene Nationen durchzusetzen, blieb in Südamerika ungebrochen. Hier beteiligte er sich auf der Seite Uruguays an Kämpfen gegen den argentinischen Diktator de Rosas. Das Jahr 1848 stand in Europa ganz unter dem Stern von Unabhängigkeitskämpfen und demokratisch motivierten Einigungsbewegungen. Dies zog Garibaldi zurück nach Italien.
Als Teilnehmer an den italienischen Revolutionskämpfen wurde er schließlich als Nationalheld bekannt. Allerdings erlitten er und seine Mitstreiter eine Niederlage gegen französisch-italienische Truppen. Garibaldi musste erneut sein Land verlassen und floh nach New York in die USA. Mit ungebrochener Entschlossenheit kehrte er 1854 zum zweiten Mal aus dem Exil nach Italien zurück und spielte eine wichtige Rolle im zweiten Unabhängigkeitskrieg. Endlich wurde er nicht von Niederlagen zurückgeschlagen. Mit seinen Gefolgsleuten verzeichnete er Siege gegen die Franzosen und Österreicher. Auch gegen die italienischen Königshäuser auf Sizilien und um Neapel konnte Garibaldi sich behaupten.
Am Höhepunkt der Auseinandersetzungen setzte er seinen eigenen Bestrebungen nicht nur bildlich gesprochen eine Krone auf. Er selbst proklamierte Viktor Emmanuel II aus Sardinien-Piemont zum König von Italien. Als Ergebnis des dritten Unabhängigkeitskriegs unter Garibaldis Beteiligung wurde am 1. Juli 1871 der italienische Staat mit Rom als Hauptstadt gegründet. Garibaldis Lebensziel wurde mit der Staatsgründung endlich verwirklicht.
Garibaldi hatte sich zwischenzeitlich immer wieder auf sein Landgut auf der Insel Caprera (bei Sizilien) zurückgezogen. Dort verstarb er 1882 und hinterließ unnachahmliche Spuren in der Geschichte zweier Kontinente. Noch heute erinnern sein Wohnhaus, das mittlerweile als Museum
eingerichtet worden ist, und zahlreiche Denkmäler sowie nach ihm benannte Plätze an seine Person. Sogar in Montevideo in Uruguay finden sich Gedenkstätten und Museen für Garibaldi.
Alexander der Große
Herrscher der Antike
Alexander III. von Makedonien ist als “Alexander der Große” unverwechselbar in die Geschichtsbücher der vorchristlichen Zeit eingegangen. In einem nur 33 Jahre dauernden Leben hat er die damals bekannte Welt erobert und geprägt. Alexanders Interesse und Begeisterung für Kunst und Kultur entfachte ebenfalls früh. Sogar als Feldherr setzte er sich für die Förderung von Kunst und Kultur in seinem wachsenden Reich ein. So leitete er die hellenistische Epoche ein, in der griechisches und orientalisches Kulturgut miteinander verschmolzen und zur Blüte einer neuen kulturellen Ära gediehen.
Alexander III. von Makedonien ist als “Alexander der Große” unverwechselbar in die Geschichtsbücher der vorchristlichen Zeit eingegangen. In einem nur 33 Jahre dauernden Leben hat er die damals bekannte Welt erobert und geprägt.
Im Jahr 356 v. Chr. wurde Alexander als Sohn von König Philipp II. von Makedonien und von Königin Olympias in der makedonischen Hauptstadt Pella geboren. Aus seiner Kindheit sind nur wenige Fakten bekannt. Es ist überliefert, dass er von den Besten seiner Zeit unterrichtet worden ist. Zu seinen Lehrern gehörte u. a. Aristoteles. Dieser brachte seinem gelehrigen Schüler Disziplinen wie die Mathematik und Philosophie näher.
Alexanders Interesse und Begeisterung für Kunst und Kultur entfachte ebenfalls früh. Sogar als Feldherr setzte er sich für die Förderung von Kunst und Kultur in seinem wachsenden Reich ein. So leitete er die hellenistische Epoche ein, in der griechisches und orientalisches Kulturgut miteinander verschmolzen und zur Blüte einer neuen kulturellen Ära gediehen.
Nachdem sein Vater Philipp II. von Makedonien ermordet worden war, trat Alexander 326 v. Chr. mit nur 20 Jahren dessen Nachfolge an. Die Zeit von Alexander dem Großen als griechischer und makedonischer Herrscher über die Welt nahm ihren Anfang. Alexander dehnte seinen Herrschaftsbereich in nur wenigen Jahren von Makedonien fast über die gesamte damals bekannte Welt aus. Seine legendären Feldzüge führten ihn über Persien bis nach Indien. Sein beeindruckendes Talent als Feldherr und sein viel umschriebenes Charisma sorgten dafür, dass seine Soldaten ihm treu ergeben durch alle Schlachten folgten.
Zu seinen legendärsten Feldzügen zählte die Schlacht bei Issos 333 v. Chr. Der ausgeschmückten Geschichtsschreibung zufolge hat Alexander ein zahlenmäßig weit überlegenes Heer der Perser mit geringsten Verlusten auf eigener Seite aufgerieben und besiegt. Der Merksatz “Drei drei drei bei Issos Keilerei” wird dieser Schlacht heute noch im Geschichtsunterricht gewidmet. 332 v. Chr. eroberte Alexander nach ausdauernder Belagerung die Stadt Tyros. Während andere Städte sich kampflos ergaben, führte er zahlreiche weitere Schlachten u. a. mit den Persern.
Die Eroberung von Tyros ebnete den Weg nach Ägypten. Die Besetzung Ägyptens in den Jahren 332 v. Chr. und 331 v. Chr. fand in der Proklamation Alexanders zum Pharao ihren Höhepunkt. Als raffinierter Stratege verstand er sich bei den eroberten Völkern nicht als Unterwerfer. Er stellte sich als Nachfolger des vorangegangenen Herrschers vor. In Ägypten gründete er 331 v. Chr. schließlich die nach ihm benannte Stadt Alexandria, die als wichtigste seiner zahlreichen Stadtgründungen gilt.
In seinem großen Indienfeldzug 326 v. Chr. brach Alexander sogar in den weiten und für die Makedonier sagenumwobenen Osten nach Indien auf und vergrößerte sein enormes Reich ein weiteres Mal. Alexander der Große verstarb 323 v. Chr. überraschend in Babylon. Sein pompöses Reich zerfiel an Nachfolgestreitigkeiten, aber die Erinnerung an ihn überdauerte.
Flavius Theodosius
der Große für das Christentum
Flavius Theodosius, bekannt als letzter Kaiser eines geeinten Roms, wurde 347 im spanischen Cauca (heute “Coca”) geboren. Wie sein gleichnamiger Vater war er Soldat und bekennender Christ. Den Beinamen “der Große” erhielt Flavius Theodosius von der Kirche, weil er dem Christentum endlich als Staatsreligion im Römischen Reich zur Anerkennung verhalf. Gemeinsam mit seinem Vater beteiligte sich Flavius Theodosius bereits früh an mehreren Feldzügen und übernahm leitende Funktionen im Militär. Er entwickelte sich zu einem geschickten und erfolgreichen Feldherrn. Nach dem Tod seines Vaters zog er sich vorübergehend auf das Landgut seiner Eltern in Cauca zurück, bevor er wieder auf der politischen Bühne in Erscheinung trat.
Flavius Theodosius, bekannt als letzter Kaiser eines geeinten Roms, wurde 347 im spanischen Cauca (heute “Coca”) geboren. Wie sein gleichnamiger Vater war er Soldat und bekennender Christ. Den Beinamen “der Große” erhielt Flavius Theodosius von der Kirche, weil er dem Christentum endlich als Staatsreligion im Römischen Reich zur Anerkennung verhalf. Gemeinsam mit seinem Vater beteiligte sich Flavius Theodosius bereits früh an mehreren Feldzügen und übernahm leitende Funktionen im Militär. Er entwickelte sich zu einem geschickten und erfolgreichen Feldherrn. Nach dem Tod seines Vaters zog er sich vorübergehend auf das Landgut seiner Eltern in Cauca zurück.
Unter Kaiser Gratian, zu diesem Zeitpunkt Weströmischer Kaiser, wurde er wegen der aufständischen und im Reich plündernden Goten zurück in den Militärdienst berufen. Als erfahrener General trug er im Wesentlichen zur Sicherung des Reichs gegen die feindlichen Stämme bei. Seine herausragenden militärischen Dienste führten am 19. Januar 379 zu seiner Erhebung zum Oströmischen Kaiser. Zu seiner Zeit wurde das Römische Reich durch mehrere Kaiser zugleich regiert. Nach seiner katholischen Taufe im Jahr 380 machte er das Christentum schließlich zur Staatsreligion.
Seine Herrschaftszeit als Kaiser steht aber nicht nur für die unumstößliche Integration des Christentums in die Gesellschaft und den Staatsapparat. Insgesamt hat er sowohl auf religiöser Ebene als auch bei der Integration fremder Völker weitgreifende Reformen durchgesetzt. Unter seiner Herrschaft wurde den Goten und Germanen erstmals die legale Ansiedlung auf römischem Territorium unter Auflagen erlaubt. Dies geschah im sogenannten Gotenvertrag am 3. Oktober 382. Damit beruhigte Flavius Theodosius auf diplomatische Weise den andauernden Konflikt mit den Goten, die sich nicht aus dem Reich verdrängen ließen. Obwohl der Gotenvertrag später noch einige Schwächen aufweisen sollte, gelang ihm damit ein raffinierter Geniestreich. Er stellte sicher, dass sich die Lage beruhigte und sich die Beziehung zu den Goten entspannte.
Zugleich gewann er mit der Verpflichtung der Goten zum Militärdienst tüchtige und fähige Krieger für die römische Armee. 388 war Flavius Theodosius gezwungen, gegen den abtrünnigen und schon seit mehreren Jahren aufrührerischen General Magnus Maximus in den Bürgerkrieg zu ziehen. Magnus Maximus hatte Kaiser Gratian bereits fünf Jahre zuvor gestürzt. Flavius Theodosius bezwang ihn nach zwei Schlachten und ließ ihn hinrichten. Er ließ zwar einen Nachfolger benennen, allerdings stand der neue Kaiser unter seiner Kontrolle und wurde zum “Marionettenkaiser”.
Faktisch war Flavius Theodosius mit diesem Sieg zum heimlichen und rückblickend letzten Allein-Herrscher über das gesamte Römische Reich geworden. Das katholische Christentum versuchte er zum Ende seiner Regentschaft weiter zu festigen, indem er das Verbot heidnischer Kulte anordnete. Die Umsetzung erfolgte zunächst aber nur zögerlich und Seite: 3 von 10wurde erst nach seinem Tod weiterverfolgt. Flavius Theodosius starb 395 nach 16-jähriger Regentschaft in Mediolanum, dem heutigen Mailand. Rückblickend läutete sein Tod den endgültigen Zerfall des geeinten Römischen Reichs ein.
Jakob Fugger
der Reichste unter den Reichen (1459 bis 1525)
Der Name “Fugger” steht sogar heute noch für unermesslichen Reichtum. Der prägendste Charakter der Augsburger Unternehmerfamilie war Jakob Fugger, der später einfach “der Reiche” genannt wurde. Den Grundstein für den durch Jakob Fugger erlangten Reichtum legte sein Großvater in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Jakob Fugger baute das Familienunternehmen zu einem der ersten europäischen Konglomerate aus und führte die Familie in viele neue Geschäftszweige. Sein Reichtum war so immens, dass es ihm möglich war ohne eigenen Adelstitel in die Politik einzugreifen und sie zu beeinflussen.
Der Name “Fugger” steht sogar heute noch für unermesslichen Reichtum. Der prägendste Charakter der Augsburger Unternehmerfamilie war Jakob Fugger, der später einfach “der Reiche” genannt wurde. Den Grundstein für den durch Jakob Fugger erlangten Reichtum legte sein Großvater in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Sein Geschäft, in dem er sich der Herstellung von Textilien widmete, erweiterte er noch zu Lebzeiten um den Baumwollhandel.
Seine Nachkommen würden daraus ein europaweites Handelsnetz erschaffen. Jakob Fugger wurde 1459 in Augsburg geboren. Als jüngstes Kind der Großfamilie sollte er der Kirche beitreten und durchlief zunächst eine Ausbildung zum Kleriker. Die Familiensituation machte es erforderlich, dass er mit in das Familiengeschäft einstieg. Hierzu absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung in Venedig, das damals ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt in der Handelsund Geschäftswelt war. Unter der Leitung von Jakob Fugger florierte das Unternehmen. Er expandierte international und erschuf ein pan-europäisches Unternehmen.
Zugleich erweiterte er die Tätigkeitsfelder der Firma. Zusätzlich zum Baumwollhandel verankerte er das wachsende Fugger-Imperium im Bergbau und im Bankgeschäft. Er wurde damit zum bedeutendsten Bankier, Kaufmann und Montanunternehmer seiner Zeit. Sein Vermögen belief sich nach heutigen Maßstäben vermutlich auf geschätzt 300 Milliarden Euro. Damit wäre er unangefochten der reichste Mann, der je gelebt hat. Obwohl Jakob Fugger kein politisches Amt innehatte, gaben sein Vermögen und sein Unternehmensnetzwerk ihm die Möglichkeit, das politische Geschehen zu beeinflussen. So war er ein großer Förderer des Herrscherhauses Habsburg. Er unterstützte und finanzierte beispielsweise Maximilian I. auf seinem Weg zum Kaisertum.
Neben Feldzügen und seinem persönlichen Lebensstil finanzierte er zudem diverse Hochzeiten und Festlichkeiten und beeinflusste sogar die Wahl seines Nachfolgers. Im Gegenzug erhielt Jakob Fugger z. B. Ländereien und Adelstitel. Auch mit anderen Adligen und Kirchenmännern machte er Geschäfte und verrenkte sich nahezu in der europäischen Politik. Mit diesen machtpolitischen und finanziellen Verstrickungen beabsichtigte er, den sozialen Aufstieg der Familie Fugger sowie den wirtschaftlichen Erfolg der Firma zu sichern.
Trotz all seines Wohlstands und all der Investitionen in einflussreiche Machthaber vergaß Jakob Fugger “der Reiche” nicht die Ärmsten. “Der Reiche” ist gleichermaßen bekannt für seine wohltätigen Stiftungen. Die neun Fuggerschen Stiftungen dienten u. a. der medizinischen Versorgung und zu Wohnzwecken. Zu den bekanntesten seiner Stiftungen zählt die “Fuggerei”. Die “Fuggerei” wurde in Augsburg erbaut und ist die erste geförderte Armensiedlung der Welt. Hier durften arbeitswillige Mittellose, die einen guten Ruf als rechtschaffene Bewohner Augsburgs hatten, zu einem verschwindend geringen Preis zur Miete leben. Darüber hinaus stiftete er die sogenannte Fuggerkapelle “St. Anna”, in der er und seine Brüder später begraben worden sind. Alle neun Fuggerschen Stiftungen bestehen heute noch. “Der Reiche” starb 1525 kinderlos. Er hinterließ der Welt ein beeindruckendes Geschäftsimperium,
mit dessen Hilfe er die Ereignisse seiner Zeit und damit die Geschichte beeinflusste.
Die Medici
eine schillernde Dynastie (ca. 15. bis 18. Jahrhundert)
Die Familie der Medici nahm im Verlauf ihrer Geschichte Einfluss auf die Entwicklungen in Florenz, in der Toskana, in Italien und in einigen Perioden sogar in der ganzen Welt. Die vielen verschiedenen Charaktere der Dynastie prägten ihr Umfeld auf unterschiedlichste Weise. Unter den Familien-Mitgliedern der Medici befanden sich Händler, Bankiers, gewiefte Strategen und machthungrige Tyrannen, zugleich aber auch großzügige Stifter und Förderer. Nicht nur in den Bereichen Wirtschaft, Macht- und Kirchenpolitik hinterließen die Medici ihre Spuren. Sie förderten ebenso gezielt Kunst und Kultur und prägten so insbesondere im 15. Jahrhundert maßgeblich das Bild der Renaissance in Florenz und Norditalien.
Die Familie der Medici nahm im Verlauf ihrer Geschichte Einfluss auf die Entwicklungen in Florenz, in der Toskana, in Italien und in einigen Perioden sogar in der ganzen Welt. Die vielen verschiedenen Charaktere der Dynastie prägten ihr Umfeld auf unterschiedlichste Weise. Unter den Familien-Mitgliedern der Medici befanden sich Händler, Bankiers, gewiefte Strategen und machthungrige Tyrannen, zugleich aber auch großzügige Stifter und Förderer. Die Erfolgsgeschichte begann bereits im 11. Jahrhundert.
Die Familie legte den Grundstein ihres Wohlstandes durch den Wollhandel. Eine weitere essenzielle Grundlage für den Ausbau ihres machtpolitischen Einflusses bildete 1397 die Gründung der Banco Medici und der Wiedereinstieg in das Bankgeschäft. Sie wurden zu einer der bedeutendsten Bankiersfamilien von Florenz und gelten als Mitbegründer des modernen Bankwesens. 1413 übernahm die Familie faktisch sogar das Monopol über die päpstlichen Finanzen. Damit hielten und lenkten Sie ein wichtiges Machtinstrument in Italien und Europa, das sie in den folgenden Jahrhunderten zu nutzen wussten.
Giovanni di Medici wurde als Leo X. im Jahr 1513 zum ersten Papst der Dynastie gewählt. Die Verbindung zu Rom und zur kirchlichen Welt wurde damit manifestiert. Noch zwei weitere Päpste stammten von den Medici. Der Einfluss der Familie auf die Geschehnisse in Florenz wurde durch das Papsttum umso größer. In Florenz und der Toskana festigten die Medici somit ihren machtpolitischen Einfluss im 16. Jahrhundert. 1531 wurde Alessandro di Medici zum Herzog der Republik Florenz ernannt. Nach seiner Ermordung bestimmte man den noch sehr jungen Cosimo I. di Medici im Jahr 1537 zu seinem Nachfolger.
Der unerwartet entschlossene junge Mann wurde 1569 zum Großherzog über die Toskana ernannt. Die Herrschaft der Medici ist damit politisch legitimiert und gefestigt worden, da der Titel und die damit einhergehende Herrschaftsmacht erblich waren. Die Dynastie stellte bis 1737, also fast zwei Jahrhunderte lang, die Großherzöge der Toskana. Auch die Frauen der Medici waren in machtpolitische Verflechtungen eingebunden. Aus der Familie stammten im 16. Jahrhundert zwei Königinnen von Frankreich.
Nicht nur in den Bereichen Wirtschaft, Macht- und Kirchenpolitik hinterließen die Medici ihre Spuren. Sie förderten ebenso gezielt Kunst und Kultur und prägten so insbesondere im 15. Jahrhundert maßgeblich das Bild der Renaissance in Florenz und Norditalien. Als freigiebige Mäzene errichteten sie die erste öffentliche Bibliothek, gründeten philosophische Institute und unterstützten Künstler finanziell. Sie entdecken darüber hinaus u. a. das Talent von Michelangelo und ließen diesen in ihrer Bildhauerschule ausbilden.
Bereits zu dieser Zeit flossen immense Gelder an die Kirche und deren Stiftungen. Die Medici begannen gleichermaßen, sich selbst kulturelle Denkmäler mit Gemälden und Bauwerken zu setzen. Wegen mangelnder Nachkommen endete 1737 die herzogliche Linie der Medici. Eine der berühmtesten und schillerndsten Dynastien Italiens nimmt damit ein vergleichsweise unauffälliges Ende. Die facettenreichen Persönlichkeiten der Familie haben Land und Leute über mehrere Jahrhunderte eprägt und gelenkt.
Friedrich II. von Preußen
der Große als Feldherr und Kulturliebhaber (1712 bis 1786)
Friedrich II. wurde 1712 als Sohn des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. in Berlin geboren. Obwohl seine Kindheit und Jugend ganz im Zeichen der militärischen Erziehung und seiner Vorbereitung auf die Regentschaft von Preußen standen, schlug sein Herz zeitlebens für Kunst und Kultur. Er gilt bis heute als einer der wichtigsten Repräsentanten des aufgeklärten Absolutismus und läutete zahlreiche staatsrechtliche Reformen ein. So schaffte er beispielsweise die Folter ab. Getreu der aufklärerischen Lebensweisheit “Leben und leben lassen” zeigte er sich außerdem offen gegenüber Einwanderern anderer Konfessionen.
Friedrich II. wurde 1712 als Sohn des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. in Berlin geboren. Obwohl seine Kindheit und Jugend ganz im Zeichen der militärischen Erziehung und seiner Vorbereitung auf die Regentschaft von Preußen standen, schlug sein Herz zeitlebens für Kunst und Kultur.
Nach dem Tod seines Vaters 1740 wurde Friedrich II. preußischer König. Seine kulturelle und gesellschaftliche Feinsinnigkeit zeigte sich schon zu Beginn seiner Regentschaft. Er gilt bis heute als einer der wichtigsten Repräsentanten des aufgeklärten Absolutismus und läutete zahlreiche staatsrechtliche Reformen ein. So schaffte er beispielsweise die Folter ab. Getreu der aufklärerischen Lebensweisheit “Leben und leben lassen” zeigte er sich außerdem offen gegenüber Einwanderern anderer Konfessionen. Mit Einführung der allgemeinen Schulpflicht reformierte er darüber hinaus das preußische Bildungssystem.
Als überzeugter Förderer und begeisterter Bewunderer von Kultur umgab Friedrich II. sich gerne mit intellektuellen Gesprächspartnern. Zu seinen geistigen Austauschpartnern zählte u. a. Voltaire, mit dem er regelmäßig korrespondierte und den er mehrfach persönlich traf. Er unterhielt sich gerne in Französisch, das zu seiner Zeit als “Sprache der Kultur” galt. Der prachtvolle und heute kunsthistorisch wertvolle Bau des Schlosses Sanssouci geschah in seinem Auftrag. Angeblich soll er sich selbst an der Anfertigung der Entwürfe beteiligt haben.Trotz der ihm nachgesagten Schöngeistigkeit war Friedrich II. zugleich ein großer Feldherr.
Er erweiterte das preußische Territorium deutlich und etablierte Preußen neben Frankreich, Großbritannien, Österreich und Russland als fünfte europäische Großmacht. Unter seiner Führung kämpfte Preußen in den beiden schlesischen Kriege von 1740 bis 1745. Im Rahmen des österreichischen Erbfolgekriegs besetzte Friedrich II. im Jahr 1740 Schlesien. Der zweite schlesische Krieg begann 1744 mit dem Einmarsch Preußens in Böhmen. Allerdings musste Friedrich II. sich wieder nach Schlesien zurückziehen. In den folgenden Schlachten war er jedoch siegreich. 1745 folgten der Waffenstillstand und die endgültige Annexion Schlesiens.
1756 brach der Siebenjährige Krieg aus, an dem alle europäischen Großmächte jener Zeit beteiligt waren. Friedrich II. führte im Verlauf des Kriegs legendäre Schlachten mit taktischer Finesse, die zu seinem Mythos als “großer Feldherr” führten. Zu seinem Mythos trugen u. a. die siegreiche Schlacht bei Leuthen 1757 und die verlorene Schlacht bei Hochkirch 1758 gegen Österreich bei. Bei Letzterer waren die preußischen Soldaten nachts von den Österreichern angegriffen worden und Friedrich II. war der Rückzug gelungen.
Die folgenden Jahre waren bis 1760 von einem wechselnden Kriegsverlauf am Rande einer Niederlage Preußens geprägt. Als Russland 1762 die antipreußische Allianz verließ, wendete sich das Blatt zugunsten von Friedrich II. So endete der Siebenjährige Krieg 1763 mit den Friedensverträgen von Paris und Hubertusburg. Preußen trat aus dem Krieg gestärkt als fünfte europäische Großmacht hervor. Die neu erstandene Großmacht war in den folgenden Jahren an mehreren Kriegen beteiligt und dehnte sich unter der Führung von Friedrich II. noch weiter aus. Friedrich II. verstarb 1786 auf Schloss Sanssouci. Historiker verliehen ihm den Beinamen “der Große”. Seine Untertanen sollen ihn wohlwollend “den Alten” oder “der alte Fritz” genannt haben.
Edward III.
Herrscher und Förderer nationaler Solidarität (1312 bis 1377)
Edward III. gilt als einer der bedeutendsten Herrscher des Mittelalters. Seine beeindruckende Regierungszeit umfasste 50 Jahre. In dieser Zeit baute er Englands Militärmacht entscheidend aus. Auch innenpolitisch erreichte er viele nachhaltige Veränderungen, die die Geschicke Englands über seine Regentschaft hinaus prägten. So war es sein Verdienst, dass die formals französische bzw. normannische Oberschicht eine englische Identität fand und versammelte so den Adel wieder unter dem Banner des Königs. Zudem fällt in seine Regentschaft der Auftakt des 100 jährigen Krieges zwischen Frankreich und England, was die Identitätsstiftung maßgeblich unterstützte.
Edward III. gilt als einer der bedeutendsten Herrscher des Mittelalters. Seine beeindruckende Regierungszeit umfasste 50 Jahre. In dieser Zeit baute er Englands Militärmacht entscheidend aus. Auch innenpolitisch erreichte er viele nachhaltige Veränderungen, die die Geschicke Englands über seine Regentschaft hinaus prägten. Als geschickter Taktiker der Macht gelang es ihm, die Macht des englischen Parlaments zu stärken und den Adel wieder für das Königshaus zu gewinnen.
Unter der Herrschaft seines Vaters hatten einige Adlige sich von ihrem Regenten abgewandt. Darüber hinaus sahen sich die meisten adligen Engländer historisch bedingt eher als Franzosen. Im 11. Jahrhundert waren ihre Vorfahren dem Eroberer Wilhelm I. aus Frankreich nach England gefolgt und hatten sich dort niedergelassen. Die folgenden Generationen blieben ihrer Heimat weiterhin sprachlich und kulturell verbunden.
Edward III. gelang es, dass die Oberschicht ihre französischen Wurzeln ablegte und begann, sich als Engländer zu identifizieren. Nicht zuletzt erreichte er dies, indem er die Furcht vor einer französischen Invasion der Insel für seine Zwecke instrumentalisierte. Zusätzlich führte er den neuen Titel des “Duke” ein. Damit band er seine Gefolgsleute enger ans Königshaus und stärkte deren englisches Zugehörigkeitsgefühl. Im Ergebnis erweiterte und festigte er das englische
Nationalbewusstsein und prägte es für die nächsten Generationen.
Der Weg zur Herrschaft war für Edward III. hindernisreich und beschwerlich. Nachdem die Abdankung seines Vaters Edward II. erzwungen worden war, wurde er 1327 im Alter von nur knapp 15 Jahren zum König gekrönt. Allerdings stand er unter der Vormundschaft seiner Mutter und ihres Geliebten Mortimer, die die Regierungsgeschäfte somit führten. Seine Mutter und Mortimer machten sich zunehmend unbeliebt beim englischen Adel und verloren deren Rückhalt. Edward III. ergriff die Gunst der Stunde und stürzte das Gespann im Jahr 1330. Damit wurde er mit 18 Jahren zum regierenden König von England.
Bereits 1828 hatte Edward III. den französischen Thron für sich beansprucht, nachdem Karl IV. ohne männliche Nachkommen verstorben war. Seinen Anspruch begründete er damit, dass seine Mutter eine Schwester von Karl IV. war. Frankreich weigerte sich, Frauen in der Thronfolgeregelung zu berücksichtigen, und ernannte stattdessen Philipp VI. zum König. Der Konflikt um die französische Thronfolge legte die brodelnde Grundlage für den Ausbruch des Hundertjährigen Kriegs 1337 zwischen England und Frankreich. Seinen größten militärischen Erfolg gegen die Franzosen erzielte Edward III. 1346 bei Crécy. Beide Parteien stellten die Kampfhandlungen 1360 mit dem Frieden von Brétigny ein.
Edward III. verzichtete hierin auf die französische Krone. Allerdings sollte der Frieden nur von vorübergehender Dauer sein. Für den Verzicht auf die Krone hatte England einige französische Gebiete erhalten. Schon 1369 brachen die Kämpfe aufs Neue aus, als Frankreich die verlorenen Gebiete wieder für sich
zurückgewinnen wollte. Edward III. sollte das Ende der Auseinandersetzungen nicht mehr miterleben. 1375 zog er sich aus allen Regierungsgeschäften zurück. Schuld daran waren seine vermutlich schon seit vier Jahren schwindenden Geisteskräfte. Der König verstarb 1377 im Alter von etwa 65 Jahren in Sheen in
Napoleon I.
der Mächtigste seiner Zeit (1769 bis 1821)
Napoleon Bonaparte war französischer General, Diktator und Kaiser der Franzosen. Als eine der prägendsten historischen Persönlichkeiten herrschte er zeitweise über fast ganz Kontinentaleuropa. Durch sein begnadetes militärisches Genie festigte er auf seinem Vormarsch Frankreichs Position als dominanteste Militärmacht seiner Zeit. Bei seinen Eroberungen modernisierte er zugleich das taktische Verständnis und die Armeeführung. Napoleon wird auch für viele gesellschaftliche Reformen verantwortlich gemacht, die unser Zusammenleben noch heute prägen. So führte er zum Beispiel in den eroberten Gebieten ein allgemeines bürgerliches Gesetzbuch ein, den Code Civil, aus dem sich noch heute die Grundlagen moderner kontinentaleuropäischer Rechtssprechung ableiten lassen.
Napoleon Bonaparte war französischer General, Diktator und Kaiser der Franzosen. Als eine der prägendsten historischen Persönlichkeiten herrschte er zeitweise über fast ganz Kontinentaleuropa. Durch sein begnadetes militärisches Genie festigte er auf seinem Vormarsch Frankreichs Position als dominanteste Militärmacht seiner Zeit. Bei seinen Eroberungen modernisierte er zugleich das taktische Verständnis und die Armeeführung.
Besonders bekannt ist er für die Schaffung des Code civil, mit dem er den Grundstein für die Rechtsprechung in vielen europäischen Staaten legte. Das Bürgerrecht führte er in allen besetzten Gebieten ein. Damit einhergehend wurde die Idee zur Bildung von Nationalstaaten in einem ständig neustrukturierten Europa populär. Napoleon Bonaparte wurde 1769 auf Korsika geboren. Seine von Ehrgeiz und vermutlich auch Geltungssucht angetriebene Erfolgsgeschichte begann sehr früh. Bereits 1778 ging er nach Frankreich, um die Kadettenschule zu besuchen. 1784 wurde er in die “École Royale Militaire” aufgenommen.
Wegen hervorragender Leistungen beendete er die Ausbildung frühzeitig und wurde 1785 mit erst 16 Jahren Offizier. Obwohl er 1792 wegen Wegbleibens aus dem Regiment aus der Armee entlassen wurde, erreichte er in Paris bald darauf seine Wiedereinsetzung und wurde sogar befördert. Im Verlauf der Französischen Revolution positionierte er sich 1793 ausdrücklich auf Seiten der Republikaner um Robespierre. Die Zeit um die Jahrhundertwende führte zu entscheidenden Wendungen in Napoleons Leben. Nach seiner Hochzeit 1796 leitete er als Oberbefehlshaber der französischen Italienarmee den Italienfeldzug.
Aus diesem ging er im Frieden von Campo Formio 1797 siegreich hervor.
1798 verließ Napoleon Europa und begann den Ägyptenfeldzug. Mit seinem Tross landeten Wissenschaftler und Gelehrte in Ägypten, die Ägyptens Historie untersuchen und moderne Strukturen aufbauen sollten. Obwohl die Truppen zu Beginn siegreich waren, sollte der Feldzug nicht erfolgreich enden. Die Briten versenkten die französische Expeditionsflotte und schnitten die Franzosen von
ihrem Mutterland ab. Nach weiteren Niederlagen gegen die Briten und Osmanen musste Napoleon die Expedition 1799 aufgeben. In seiner Heimat empfing und feierte man ihn dennoch als Volkshelden. Da die politische Stabilität in Frankreich erschüttert war, gelang es dem vom Volk erkorenen Helden durch einen Staatsstreich faktisch zum Alleinherrscher über Frankreich zu werden.
Im Zuge einer neuen Konsulatsverfassung setzte er sich selbst als ersten Konsul durch. Der Weg zum Kaisertum war für den raffinierten Strategen und Politiker nun nicht mehr weit. 1802 wurde er zum Konsul auf Lebenszeit ernannt und durfte seinen Nachfolger selbst bestimmen. Faktisch wurde Frankreich wieder zur Monarchie. Diese wurde offiziell manifestiert, als er sich 1805 selbst zu Kaiser Napoleon I. krönte. Russland, Großbritannien, Österreich und Preußen fürchteten Napoleons Gestaltungsanspruch für Europa. Sie formierten sich gegen Frankreich, konnten Napoleon aber nicht aufhalten.
In der Schlacht von Austerlitz schlug er Russland und Österreich entscheidend und unterwarf 1806 Preußen. Im Frieden von Tilsit verlor Preußen ca. 50 % seiner Gebiete. Als einzig nennenswerte Gegenmacht in Europa verblieb Russland. Der Nimbus um seine Persönlichkeit und seine Herrschaft nahm mit dem katastrophalen Russland-Feldzug ein schmerzvolles Ende. Von 450.000 Soldaten sollten nur etwa 18.000 zurückkehren. Davon gestärkt und auf den Druck der Bevölkerung hin traten die europäischen Staaten aus den von Frankreich aufgezwungenen Bündnissen aus. Eine Koalition der europäischen Großmächte schlug Napoleon 1813 in der Völkerschlacht bei Leipzig vernichtend. Seine Niederlage führte 1814 zu seiner Absetzung.
Aus seiner Verbannung auf die Insel Elba unweit des italienischen Festlands kehrte Napoleon schon 1815 wieder zurück. Er nutzte die angespannte Lage in einem unruhigen Frankreich und übernahm erneut die Macht. Sein letztes Aufbegehren wurde von einer Allianz aus europäischen Mächten in der Schlacht von Waterloo noch im selben Jahr niedergeschlagen. Seine erneute Verbannung erfolgte auf die weit entfernte Insel St. Helena im Südatlantik. Dort verstarb der große Eroberer 1821 im Exil.
Ramses II.
der Große unter den Pharaonen (1303 v. Chr. bis 1213 v. Chr.)
Im Verlauf einer beeindruckend langen Regierungszeit von 66 Jahren herrschte Ramses II. als Pharao über das alte Ägypten. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1279 v. Chr. wurde er mit 25 Jahren zu dessen Nachfolger. In den Jahren zuvor hatte er bereits als Mitregent an der Seite seines Vaters geherrscht. Er hatte ihn auf mehrere Feldzüge begleitet sowie regierungspolitische Aufgaben wahrgenommen. Ramses II. unternahm mehrere Feldzüge gegen die Nachbarvölker, um das ägyptische Gebiet und den Einfluss seines Reiches zu vergrößern. Unter seiner Herrschaft blühte das antike Ägypten wirtschaftlich und kulturell auf. Am Ende seiner langen Regierungszeit übergab er seinen Nachfolgern einen modernisierten und stabilen Staat.
Im Verlauf einer beeindruckend langen Regierungszeit von 66 Jahren herrschte Ramses II. als Pharao über das alte Ägypten. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1279 v. Chr. wurde er mit 25 Jahren zu dessen Nachfolger. In den Jahren zuvor hatte er bereits als Mitregent an der Seite seines Vaters geherrscht. Er hatte ihn auf mehrere Feldzüge begleitet sowie regierungspolitische Aufgaben
wahrgenommen.
Ramses II. unternahm mehrere Feldzüge gegen die Nachbarvölker, um das ägyptische Gebiet und den Einfluss seines Reiches zu vergrößern. In den ersten Jahren seiner langen Amtszeit wollte er 1276 v. Chr. die Bemühungen, das ägyptische Reich gegen die Hethiter nach Syrien auszudehnen, in seinem
großen Syrienfeldzug endlich zum Erfolg bringen. Allerdings konnte auch Ramses II. die Hauptrivalen Ägyptens mit diesem Angriff nicht bezwingen und musste aus Syrien wieder abziehen.
Seine Streitigkeiten mit den Hethitern um die Vorherrschaft legte er nach langwieriger Verhandlung im Jahr 1259 v. Chr. offiziell in einem Friedensvertrag bei. Damit schrieb er nicht nur buchstäblich Geschichte. Der Friedensvertrag zwischen den Ägyptern und den Hethitern ist der erste bekannte und schriftlich überlieferte Friedensvertrag. Den Frieden festigten die beiden vormals
rivalisierenden Völker im Jahr 1246 v. Chr., als Ramses II. eine Tochter des hethitischen Herrschers heiratete.
Der Friedensschluss mit den Hethitern im Norden ermöglichte eine Ära, die von Ruhe und Wohlstand geprägt war. Ramses II. wurde von seinem Volk deswegen mit dem Beinamen “der Große” gewürdigt. Sein Name steht heute noch für die kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit Ägyptens. Außerdem konnte “der Große” sich nun auf andere Regionen und sein Wirken als Baumeister konzentrieren.
Im Süden führte Ramses II. etwa 1236 v. Chr. eine weitere kriegerische Auseinandersetzung in Nubien. Im Rahmen einer Strafaktion warf er Aufstände der Nubier nieder. Man sagte ihm nach, dass er den gewaltigen Tempel Abu Simbel symbolisch in Nubien erbauen ließ, um die Unterwerfung der Nubier unter das ägyptische Volk auf pompöse Weise architektonisch zu manifestieren.
“Der Große” hinterließ noch zahlreiche weitere Bauwerke und Statuen, die überdauernde Zeugen seiner damaligenMacht und Größe sind. Zu seinen gigantischen Bauten zählte der “Tempel des Ramses II.” in Abydos. Als Millionenjahrhaus diente er der Verehrung der Götter und des Pharaos. Er war mit detailreichen und Geschichten erzählenden Reliefs verziert. In Hermopolis Magna erweiterte er den bereits bestehenden Thot-Tempel um prächtige Elemente. Im mächtigen Luxor-Tempel verewigte er sich mit mehreren Obelisken und Statuen. Einer dieser Obelisken steht heute auf dem Place de la Concorde in Paris. Ramses II. erreichte ein für die damalige Zeit äußerst stolzes Alter von 90 Jahren und verstarb im Jahr 1213 v. Chr. “Der Große” zeigte wohl auch hier seine Überlegenheit und seine Besonderheit im Vergleich zu den gewöhnlichen Sterblichen.
Ludwig XIV
Frankreichs Sonnenkönig von 1638 – 1715
Ludwig XIV ist als einer der berühmtesten Repräsentanten des Absolutismus in die Geschichte eingegangen. Er hat die Geschicke Frankreichs im 17. und beginnenden 18. Jahrhundert mit einer imposanten und schillernden Persönlichkeit über 70 Jahre als König gelenkt und geprägt. Das beeindruckende Selbstverständnis von seiner Person als Sonnenkönig bestimmte sein Handeln. So wie die Sonne im Zentrum des Universums steht, so sollte auch er allein im Zentrum des Staates und der Macht stehen. Diesem Selbstverständnis folgend festigte er auf geschickte Weise seine Position.
Ludwig XIV ist als einer der berühmtesten Repräsentanten des Absolutismus in die Geschichte eingegangen. Er hat die Geschicke Frankreichs im 17. und beginnenden 18. Jahrhundert mit einer imposanten und schillernden Persönlichkeit über 70 Jahre als König gelenkt und geprägt.
Das beeindruckende Selbstverständnis von seiner Person als Sonnenkönig bestimmte sein Handeln. So wie die Sonne im Zentrum des Universums steht, so sollte auch er allein im Zentrum des Staates und der Macht stehen. Diesem Selbstverständnis folgend festigte er auf geschickte Weise seine Position.
Innenpolitisch reformierte er mit endgültiger Machtübernahme 1661 den Staatsapparat und schwächte den Einfluss des Adels. Religiös sicherte er sich eine unantastbare Stellung durch die Proklamation seiner Herrschaft von “Gottes Gnaden”.
Durch die für ihn typische und prachtvolle Inszenierung des Hoflebens lockte er den Adel stets in seine Nähe und unter seinen direkten Einfluss. Die Konzentration des höfischen Lebens symbolisierte auf gesellschaftlicher Ebene die Machtbündelung in seiner Person. Sein teilweiser verschwenderischer Lebensstil spiegelte sich mitunter in der pompösen Architektur des Schlosses von Versailles. Der Sonnenkönig war in ganz Europa bekannt für seine luxuriösen Ausschweifungen und sein prunkvolles Auftreten. Andere europäische Monarchen nahmen sich dies gerne zum Vorbild.
Für eine Veränderung des städtischen Umfelds sorgten Baubooms in Paris und in anderen französischen Städten. Zugleich erreichte Ludwig XIV durch Wirtschafts- und Steuerreformen ein hohes Wirtschaftswachstum. Der französischen Kultur und Kunst verhalf er mit gezielter Förderung zu neuer Blüte. Allerdings warf die zunehmende Staatsverschuldung durch verschwenderischen Prunk und erobernde Kriegszüge einen immer größer werdenden Schatten in das Reich des Sonnenkönigs.
Das Reich des Sonnenkönigs nahm seinen Anfang im Jahr 1643, als der kindliche Monarch im Alter von nur vier Jahren inthronisiert wurde. Seine Mutter führte zwar zunächst die Regierungsgeschäfte für ihn, aber schon 1651 beteiligte er sich mit nur zwölf Jahren aktiv selbst an der Regierung. Zehn Jahre lang lernte er von Minister Mazarin und herrschte mit diesem gemeinsam. Mit Mazarins Tod 1661 übernahm der aufgehende Sonnenkönig die alleinige Regierungsgewalt und gestaltete sein Reich auch außenpolitisch nach seinen Vorstellungen.
Zur Durchsetzung seiner machtpolitischen Interessen schloss er die meisten Minister von Regierungsgeschäften aus. Zielstrebig erweiterte er die französische Flotte und bildete ein stehendes Heer innerhalb der Armee. Damit standen ausgebildete Berufssoldaten zu jeder Zeit unter seinem Oberbefehl. Mit dieser gewaltigen Kraft verfolgte er das Ziel, das französische Herrschaftsgebiet zu erweitern und die Vormachtstellung Frankreichs in Europa zu behaupten. Hierzu dienten u. a. der Devolutionskrieg, der Holländische Krieg und der Spanische Erbfolgekrieg.
Der Devolutionskrieg von 1667 bis 1668 gegen Spanien war einer der ersten Kriege, die Ludwig XIV zur Ausweitung des französischen Territoriums führte. Seine Ehefrau war eine Tochter des spanischen Königs. Der raffinierte Sonnenkönig berief sich nach dessen Tod auf das vorrangige Erbrecht seiner Frau und beanspruchte gewaltsam Teile Spaniens. Im Frieden von Aachen 1668 wurden einige Teile der Spanischen Niederlande an Frankreich übertragen.
Ludwig XIV verzieh den Niederlanden nicht, dass sie sich im Devolutionskrieg mit Großbritannien und Schweden gegen ihn gestellt hatten. Sein Eroberungswille gipfelte 1672 im Holländischen Krieg. Dank des stehenden Heeres und enormer militärischer Stärke wurde im Frieden von Nimwegen 1678/1679 die dominante Vormachtstellung Frankreichs in Europa gefestigt und erweitert.
Von 1701 bis 1714 verteidigte Ludwig XIV im Spanischen Erbfolgekrieg gegen das Haus Habsburg und dessen Verbündeten den Anspruch seines Enkels (Philipp V) auf den spanischen Thron. Im Frieden von Rastatt konnte der Sonnenkönig an seinem eigenen Lebensabend noch den Einfluss auf Spanien für sich und Frankreich sichern.
Das facettenreiche und von Extremen geprägte Leben Ludwigs XIV endete ein Jahr später. Er verstarb 1715 durch Wundbrand. Die Sonne Frankreichs ging an diesem Tag unter und wich einem neuen König.